Zudem stellt das Wald- und Baumsterben auch die Städte und Gemeinden vor immer neue Herausforderungen. Denn betroffen sind nicht nur der kommunale Waldbestand außerhalb der bebauten Ortsgrenzen, sondern auch das Stadtgrün sowie die Pflanzen innerhalb der Städte und Gemeinden. Die langandauernden Trockenperioden haben auch immer mehr Schäden (Totholzbildung) in den Baumkronen zur Folge. Dies gefährdet die Bürger und führt auch zu einer massiven Zunahme der Kosten und des Aufwandes für die Verkehrssicherung.
Auch die Europäische Kommission hat diese globale Herausforderung erkannt und am 23.07.2019 eine umfassende Strategie zum Schutz der Wälder beschlossen. Durch nachhaltigeren Konsum innerhalb der EU, gezielte internationale Zusammenarbeit, bessere Informationen und eine Neuausrichtung von Finanzmitteln will sie die Gesundheit der bestehenden Wälder schützen und die Dichte der Flächen erhöhen, die von nachhaltigen Wäldern mit großer biologischer Vielfalt bewachsen sind.
Die Europäische Kommission hat fünf Prioritäten festgelegt:
- Verringerungen des Flächen-Fußabdrucks der EU und Förderung des Verbrauchs von Erzeugnissen aus entwaldungsfreien Lieferketten in der EU;
- partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Erzeugerländern zur Verringerung des Drucks auf die Wälder und zur Sicherung der Entwicklungszusammenarbeit der EU gegen Entwaldung;
- Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, um Entwaldung und Waldschädigung zu stoppen und die Wiederherstellung der Wälder zu fördern;
- Neuausrichtung der Finanzierung zur Unterstützung nachhaltigerer Landnutzungspraktiken;
- Förderung der Verfügbarkeit und Qualität von Informationen über Wälder und Rohstofflieferketten, Sicherung des Zugangs zu diesen Informationen sowie Unterstützung von Forschung und Innovation.
Zwischen 1990 und 2016 ging eine Fläche von 1,3 Millionen km2 Wald verloren. Das entspricht rund 800 Fußballfeldern pro Stunde. Die Haupttriebfeder dieser Entwaldung ist die Nachfrage nach Lebens‑ und Futtermitteln, Biokraftstoffen, Holz und anderen Rohstoffen.