Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) begrüßt den Waldbericht 2017, der die große Bedeutung des Waldes für die Gesellschaft umfassend darstellt. Der DStGB sieht nun die neue Bundesregierung gefordert, Honorierungssysteme für die gesellschaftlichen Leistungen des Waldes zu prüfen und zu entwickeln. So kommt der Waldbericht 2017 zu dem Ergebnis, dass die besondere Berücksichtigung von Biodiversitätszielen ein gesellschaftliches Ziel ist, dass aber für die Forstbetriebe Mehraufwendungen und Mindererlöse bedeuten kann. Durch die Bereitstellung von Schutz- und Erholungsleistungen des Waldes entstehen ebenfalls Mehraufwand und Mindererträge. Laut BMEL-Testbetriebsnetz Forst schlägt diese aktive Leistungserstellung hierfür im Körperschaftswald mit –16,85 Euro/Hektar (Betriebe >200 ha; Stichjahr 2011: inklusive Förderung) zu Buche.
Zum Waldbericht 2017:
Der Wald in Deutschland wird nachhaltig und multifunktional bewirtschaftet. Die Beiträge der nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Deutschland für die Gesellschaft werden umfassend dargestellt: Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist ein unverzichtbarer Rohstoff mit ausgezeichneter Ökobilanz. Zwei Drittel unserer Bevölkerung nutzen den Wald für Freizeit und Erholung. Gleichzeitig hat sich die ökologische Wertigkeit unserer Wälder in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. An verschiedenen Stellen finden sich aber auch Hinweise bezüglich der Konsequenzen einer einseitig auf Naturschutz ausgerichteten Forstpolitik.
MinDir Clemens Neumann (Leiter Abteilung 5 – Biobasierte Wirtschaft, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, BMEL) hebt in einem Schreiben an die Verbände den insgesamt guten Zustand unseres Waldes hervor, der vielfältige Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen erfüllt. Damit das auch künftig so bleibe, habe sich der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik, der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz sowie der Bioökonomierat dafür ausgesprochen, bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel auch weniger Trockenstress-empfindliche Nadelbaumarten wie zum Beispiel Douglasie, Küstentanne, Schwarzkiefer und auf bestimmte Standorte auch die Weißtanne einzubeziehen.
Die deutsche Forstwirtschaft sei, so Neumann, ein unersetzbarer Wirtschaftsbereich für unsere Gesellschaft. Auf nationaler Ebene werde sie meist unterschätzt, weltweit aber oft zum Vorbild genommen: Das nationale Cluster Forst und Holz ist mit 1,1 Millionen Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber – insbesondere in ländlichen Räumen. Mit der Charta für Holz 2.0, einem Meilenstein des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung, möchte das BMEL dazu beitragen, dass das auch künftig so bleibt. Die Charta soll wichtige Impulse für mehr Küstenschutz durch nachhaltige Holzverwertung und einen effizienten Einsatz unserer Ressourcen insbesondere im Bauwesen erbringen.
Zukunftsorientierte Forschung spiele dabei eine Schlüsselrolle. Im Geschäftsbereich des BMEL arbeitet insbesondere das Johann Heinrich von Thünen-Institut – Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Thünen Institut) am Themenfeld Wald-Forst-Holz. Zusätzlich fördere das BMEL die Forschung zu diesem Themenfeld zum Beispiel jährlich mit rund 20 Millionen Euro aus dem Waldklimafonds sowie mit rund 10 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe.“
International und auf europäischer Ebene engagiere sich die Bundesregierung dafür, Wälder auch in anderen Erdteilen zu bewahren. Deutschland setze sich weltweit für die Erhaltung, die nachhaltige Bewirtschaftung und den Wiederaufbau von Wäldern ein. Nachhaltige Forstwirtschaft spiele hierbei eine Schlüsselrolle.
Die beigefügte Kurzfassung des Berichts bietet einen Überblick über die Themen und wichtigsten Aussagen des Berichts.