Die Laubholzstudie NRW zeigt, dass der Laubwaldanteil mit aktuell 57 % zugenommen hat (Buche 19 %, Eiche 17 %). Jährlich werden etwa 2 Mio. Festmeter (Fm) Laubholz genutzt (davon 1,2 Mio. Fm Buche und 0,4 Mio. Fm Eiche). Den größten Vorratszuwachs im stärkeren Laubholz (ab 50 cm Brusthöhendurchmesser) weist die Eiche auf (5,7 Mio. Fm). Rund drei Viertel des Laubholzaufkommens aus der nordrhein-westfälischen Forstwirtschaft verbleibt im Land, überwiegend als Industrie- und Energieholz.
Die Laubholz-verarbeitende Industrie (Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie) in NRW unterliegt seit Jahren einem Strukturwandel, hin zu geringeren Verarbeitungskapazitäten. Eine Branchenbefragung im Rahmen der Studie ergab, dass die Produktions- und Wertschöpfungsketten beim Laubholz zwischen der Forstwirtschaft und der Holzbearbeitung (Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie) räumlich eng verknüpft sind. Dagegen weist etwa die Möbelindustrie in OWL nur einen begrenzten Bezug zu den dortigen Laubwäldern auf.
Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Markteinführung neuer Laubholzprodukte werden in der Studie als sehr positiv eingeschätzt. So verfügt NRW über eine starke Laubholzindustrie, neue Forschungskapazitäten an Hochschulen, eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur sowie einen der größten Verbrauchermärkte in Europa. Weitere Chancen für innovative Laubholzprodukte liegen etwa in der starken Chemieindustrie in NRW.
Bei den in der Studie beschriebenen Handlungsfeldern und Maßnahmenvorschlägen zur Erschließung der Laubholz-Marktpotenziale bildet der Markt der Gebäudemodernisierung in NRW einen Schwerpunkt. Besondere Chancen werden in der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung und verstärkten Markteinführung von Laubholzprodukten in der Gebäudedämmung und in der konstruktiven Verwendung (z. B. Buchen-Furnierschichtholz) gesehen. Für den chemischen Aufschluss von Holz und auch für entsprechende Verbundwerkstoffe werden perspektivisch völlig neue Anwendungsgebiete erwartet.