Hierzu sind in den vergangenen Jahren vom Land Fördergelder in Höhe von rund 168 Millionen Euro an Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen gegangen, um sie bei der Bewältigung der Folgen durch Stürme, Dürren und Borkenkäferbefall zu unterstützen und die Wiederbewaldung mit neuen Bäumen zu fördern. Des Weiteren hat das Land die Instandsetzung von Wegen im Wald unterstützt und es sind Holzlagerplätze und Maßnahmen zur Prävention von Waldbränden durchgeführt worden.
Ministerin Silke Gorißen: „Die klimabedingten Veränderungen stellen den Wald vor große Herausforderungen. Zum Erhalt seiner vielfältigen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen muss der Wald weiter gestärkt werden, besonders seine Anpassungsfähigkeit an die Folgen des Klimawandels. Daher unterstützt das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit verschiedenen Maßnahmen und Angeboten bei der Wiederbewaldung. Es freut mich, dass unsere Angebote so gut vom Waldbesitz angenommen werden.“
So wurden allein im Jahr 2024 Fördermittel für Maßnahmen wie der Wiederaufforstung und des Wegebaus in Höhe von über 24 Millionen Euro ausgezahlt, wovon über 19 Millionen Euro vom Land bereitgestellt wurden. Weitere Mittel wurden vom Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) zur Verfügung gestellt. Damit sind im Jahr 2024 über 5.000 Hektar Schadfläche wiederbewaldet und rund 780 Kilometer Wege in Stand gesetzt worden. Und auch im laufenden Jahr 2025 unterstützt das Land den Waldbesitz bei der Wiederbewaldung mit einem Fördervolumen von rund 16 Millionen Euro. Das große Interesse an den Förderangeboten hat dazu geführt, dass aktuell das maximal mögliche Fördervolumen erreicht ist. Es stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, um neben den bereits bewilligten Maßnahmen auch alle beantragten Maßnahmen zu fördern, die im Rahmen des zugelassenen vorzeitigen Maßnahmenbeginns begonnen wurden.
Land und Waldbesitz stehen im engen und regelmäßigen Austausch bei der Aufgabe, den Wald an den Klimawandel anzupassen. Der im Februar gemeinsam unterzeichnete Waldpakt 2.0 ist ein weiteres Bekenntnis für den Wald der Zukunft. Ministerin Silke Gorißen: „Wir wissen um den hohen Einsatz des Waldbesitzes für den Wald. Auch in Zukunft wollen wir gemeinsam die Wiederbewaldung unterstützen, ebenso wie den Umbau zu vielfältigen Mischwäldern. Hierzu kann die neue Bundesregierung wichtige Impulse setzen, indem sie praxisgerechte Fördermöglichkeiten im Rahmen der GAK schafft. Besonders das förderfähige Baumartenspektrum muss an die aktuellen klimatischen Veränderungen angepasst werden. Es geht um den Wald der Zukunft und dieser braucht eine deutlich größere Auswahl als von der bisherigen Bundesregierung vorgesehen.“
Dr. Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbandes NRW e.V.: „Das Fördervolumen in diesem Frühjahr zeigt, wie groß der Bedarf für die Wiederbewaldung nach wie vor ist. Wir sind dankbar, dass das Land uns bei der Wiederbewaldung unterstützt und seine Zusage im gemeinsamen Waldpakt ernst nimmt. Es ist richtig und wichtig, dass die gesamte Landesregierung ihre Unterstützung zur Gestaltung klimafitter Wälder mit Kraft weiterführt. Jeder Euro in unsere Wälder ist eine echte Investition in Sicherheit und die Zukunft unserer Kinder.“
Bürgermeister Christoph Ewers, Vorsitzender des Gemeindewaldbesitzerverbandes NRW: „Die Förderung der Wiederaufforstung durch das Land Nordrhein-Westfalen ist ein entscheidender Beitrag zum Auf- und Umbau von Wäldern. Die Waldbesitzenden nehmen sie umfassend und dankbar in Anspruch und sind auch in den kommenden Jahren auf eine verlässliche Fortführung und Verstetigung zwingend angewiesen, damit der Wald die vielfältigen und gesellschaftlich unverzichtbaren Ökosystemleistungen erbringen kann.“
Max Freiherr von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst NRW e.V.: „Wir danken der Landesregierung für die große Unterstützung der betroffenen Waldbesitzer beim Wiederaufbau ihrer Waldflächen. Dass die Fördergelder so zügig abgerufen wurden, zeigt die Anstrengungen des Privatwaldes für den Wiederaufbau. Wir freuen uns, dass im Waldpakt 2.0 neben dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz auch das Bau-, Umwelt- und Finanzministerium ihre Unterstützung für den Wiederaufbau der Wälder und die Verwendung des Rohstoffs Holz zugesichert haben.“
Die gemeinsame Aufgabe, den Wald im Klimawandel zu unterstützen, ist weiterhin wichtig. Neben den Förderungen zur Beseitigung der Extremwetterschäden sollen daher auch die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse gestärkt werden. Wichtige weitere Unterstützungsangebote des Landes sind das Waldbaukonzept, das Wiederbewaldungskonzept und das Internetportal Waldinfo.NRW mit seinen vielfältigen digitalen Karten. Hinzu kommen die Beratung durch die Landesforstverwaltung, Schulungsangebote und forstliche Förderangebote.
Hintergrund zur Waldförderung seit 2020
Bis heute wurden Mittel in Höhe von rund 168 Millionen Euro ausgezahlt oder in aktuellen Bewilligungen gebunden. Davon wurden über 100 Millionen Euro auf der Grundlage der „Schmallenberger Erklärung“ bereitgestellt. Daneben wurden Bundesmittel sowie weitere Landesmittel genutzt. Über 123 Millionen Euro sind in den letzten Jahren für die Aufarbeitung und Räumung der Kalamitätsflächen notwendig gewesen. Weitere rund 31 Millionen Euro sind in die Wiederaufforstung, weitere etwa 14 Millionen Euro in Maßnahmen des Wegebaus, für Holzlagerplätze oder in die Waldbrandprävention geflossen.