„Die Flüchtlingsunterbringung wird für die Landesregierung, die Kommunen und die Menschen vor Ort zu einer zentralen Herausforderung. Der Druck nimmt überall spürbar zu. Die Unterbringungsmöglichkeiten in den Erstaufnahmeeinrichtungen, aber auch im städtischen Bereich und dem Umland werden immer enger. Der Markt für Container und Zelte ist weitestgehend leergefegt. Die Bestellungen bei Anbietern von Container haben inzwischen viel zu lange Wartezeiten und der Winter steht vor der Tür. Es müssen massive Unterkünfte her. Hier könnten variable Holz-Modul-Bauten zur Lösung der Probleme beitragen“, so der Vorsitzende des Gemeindewaldbesitzerverbandes, Bürgermeister Bernhard Halbe (Schmallenberg) und Geschäftsführer Dr. Gerd Landsberg (Bonn). Die Häuser in Holzbauweise sollten vom nordrhein-westfälischen Handwerk und möglichst mit heimischem Holz errichtet werden.
Auf diesem Wege könnten auch schnell menschenwürdige und zudem preiswertere Erstaufnahmeeinrichtungen entstehen bzw. bestehende Einrichtungen vergrößert werden. Fachexperten gehen davon aus, dass die Planung und die Errichtung von flexiblen, an die jeweilige Situation in den Kommunen anpassbare Unterkünfte aus Holz nur ca. 4 Monate benötigen. Durch eine Typengenehmigung könne das Verfahren noch beschleunigt werden.
Für die konkrete Umsetzung haben Halbe und Landsberg in einem Schreiben an Umweltminister Johannes Remmel angeregt, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der zuständigen Fachressorts, Handwerk, Architektenkammer, Cluster Wald & Holz, Industrie- und Handelskammer, kommunaler Spitzenverbände und Gemeindewaldbesitzerverband zu bilden. Sie soll über Mittel und Wege zur schnellen und unbürokratischen Umsetzung beraten.
Zusatzinformation
Der Gemeindewaldbesitzerverband NRW ist ein Zusammenschluss der waldbesitzenden Kommunen, Gemeindeverbände und öffentlich-rechtlichen Körperschaften in NRW. Er vertritt 141 Mitglieder. Im Mittelpunkt seiner Aufgaben steht die Förderung der forstwirtschaftlichen, vermögensrechtlichen und vermögenwirtschaftlichen Belange seiner Mitglieder. Der Verband vertritt dazu die Interessen der kommunalen Waldbesitzer gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, den Fachressorts, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und in der Öffentlichkeit.